Von Bristol VA/TN ging es schließlich weiter nach Virginia, um genauer zu sein in die Hiltons. Dieses Gebiet beinhaltet heute auch das damals so genannte Poor Valley in dem vor mittlerweile 123 Jahren ein gewisser A. P. Carter geboren wurde, der später mit seiner Frau Sara und seiner Schwägerin Maybelle die Carter Family gründete, die schließlich 1927 an den Bristolsessions dem heute sogenannten Big Bang of Country music teilnahmen und damit zusammen mit dem Tuberkulosekranken Jimmie Rodgers die ersten grosen Stars der gerade erst von den Plattenlabeln entdeckten Countrymusik wurden.
Auf dem Weg in die Appalachen ist es segr ruhig und friedlich, eine einsame Gebirgsstraße schlangelt sich langsam die Berge hinauf und man sieht fur Meilen keine Menschenseele, nur einzelne Häuser und, man merkt, man ist in den Südstaaten, alle paar Meilen für die paar Seelen Kirchen.
Es ist eine Aussicht auf unzählige grüne von hohen Bäumen bewachsene Berge, die in der Ferne eher blaulich aussehen, ja die Blue Ridge Mountains sind auch nicht mehr fern.
Oben angekommen erwarten einen auf dem A. P. Carterhighway Straßen, die alle nach Carterfamilysongs benannt sind, wie nach der Wildwood Flower, oder Keep on the sunny side.
Das Carter Family Fold liegt ebenfalls dort und wird von einer Enkelin von A.P. und Sara verwaltet. Dort wird in einem kleinen Auditorium jeden Samstagabend akustische Musik mit Tanz und allem was die Tradition erlaubt veranstaltet. Auserdem wurde die alte Holzhütte von in derA.P. geboren wurde an diese Stelle des Clinch Mountains versetzt, sowie ein kleiner Laden den er eeröffnete nachdem seine Ehe und damit später auch die Carter Family in die Brüche gegangen waren.
Dort traf ich Rita, eine endfünfzigjährige Frau, deren Vater sogar noch in engem Kontakt mit Carter stand und den Abend zuvor der Enkelin seine Hinterlassenschaften übergab.
Nachdem wir uns etwas austauschten machten wir eine Reihe Fotos, die ich hier spater hochladen werde.
Danach ging es für uns beide weiter zu dem Friedhof auf dem A.P. und Sara sowie viele ihrer Nachkommen begraben sind.
Da Rita noch die kleine Kapelle besuchen wollte gingen wir dort hinein und trafen dort auf einen Mann, der mit seiner Tante, eine Cousine von Carter Gospelstücke spielte.
Nachdem Rita ihm erzählte, dass ich auch Gitarre spiele und eine im Auto habe, fragte er mich, ob ich mitspielen mmöchte, da er auch noch nie mit einem Deutschen gespielt habe.
So spielten wir also Gospelstücke und alle waren beeindruckt, woher ich die ganzen Songs kannte, wie Unclouded Day, I Saw The Light, Will the Circle be Unbroken (Ein Carterfamilysong).
Danach wollte Daryl uns noch CDs von sich geben und nahm uns mit zu ihm nach Hause zum Sunnysidedrive.
Dort lebt er mit seiner Frau in einem wunderschönen Hause direkt am Clinch Mountain, vollkommen ungestört.
Dort bat er uns auch direkt etwas zu trinken und zu essen an, glasklaren Quellwasser frisch vom Berg, das beste Wasser, dax ich bisher getrunken habe.
Schließlich, es war viel zu spät fur die Museumseröffnung in Bristol, kam ich zuruck und ging direkt zum nächsten Konzert, das die Eröffnung eigentlich abschließen sollte. Dort auf der Bühne waren unter anderem Martina McBride, die ich Samstag auch in der Opry wiedersehen werde und Carlene Carter, die Tochter von June Carter, der zweiten Ehefrau von Johnny Cash und der Enkelin von Maybelle Carter. Nach dem Konzert kaufte ich noch ihre neue CD und ließ sie mir signieren.
Am nachsten morgen dann weiter nach Georgia. Durch beide Carolinas und die Blue Ridge Mountains auf dem Weg, eine wirklich atemberaubende Strecke.In Savannah Georgia schließlich angekommen, wurde ich mit offenen Armen von der Gretschfamilie empfangen, Fred und Dinah hatte ich ja letztes Jahr in Hamburg schon getroffen, diesmal empfing mich der aus Californienstammende Sohn von Fred’s Cousin, der mich erstmal durch das Bürogebäude führte.
Wie sich später rausstellte hatte Fred ihn extra antanzen lassen, um mir mal etwas auf den Zahn zu fuhlen, damit man mich auch etwas pushen kann.
Nach einem guten essen mit, ich glaube er hieß, Gareth Gretsch ging es nochmal nach Savannah um mir den Hafen und die Innenstadt etwas anzusehen.
Am nächsten morgen also gestern ging es dann quer durch Georgia nach Montgomery, Alabama. Auf dem Weg hielt ich an einer Pfirsichplantage um die berühmten Pfirsiche aus Georgia zu kaufen, wirklich super lecker.
In Montgomery kam ich völlig fertig an. Durchgängige Temperaturen über 30° und stundenlange Autofahrten forderten ihren Tribut, so dass ich nur schnell meine Wäsche wusch, die Opry mit Carlene hörte und dann schlafen ging.
Heute geht es mir ausgeschlafen wieder gut und ich werde gleich das Hank Williams Museum und sein Grab besuchen und mich dann auf den Weg nach Memphis machen.
Photos kommen voraussichtlich heute abend.