So zunachst einmal Impressionen meiner Reise durch Virginia, die Blue Ridge Mountains und Georgia:
In Montgomery schließlich der Besuch am Grabmonument von Hank Williams und seiner ersten Frau Audrey, die obwohl sie sich von ihm scheiden ließ und sogar insgeheim ein zweites Kind von ihm abtreiben ließ, nach seinem Tod durch Alkohol und Morphium die Rechte für das führen des Nachnamens Williams von der zweiten Frau abkaufte und sich neben ihm auch spater begraben ließ, was für ein Miststück…
In Montgomery selbst dann ein Museum für Hank Williams, in dem man leider keine Fotos machen darf, angefüllt mit allen möglichen Memorabilia und sogar der 1952er babyblaue Cadillac auf dessen Rückbank Williams 1953 auf dem Weg zueinem Conzert verstarb steht dort in einwandfreiem Zustand.
Dort wo im Januar 53 der Trauerzug begann steht heute eine Gedenktafel und eine Lebensgroße Statue. Das war alles zu diesem großen Sohn der Stadt, wobei Montgomery noch viel mehr zu bieten hat, auch gerade wegen des Civil Right Movements, aber da ich schon weiter musste und mein Schwerpunkt auf die Musik gelegt habe ging es dann weiter nach Memphis.
Nach einem kleinen Stopp auf einem Rastplatz in Mississippi erreichte ich dann auch die Geburtsstätte des Rock’n’Roll und hatte mit Mississippi auch meinen Fuß auf den 10 US-Bundesstaat gesetzt, nicht schlecht fur den ersten Besuch finde ich.
In Memphis schließlich das Touristenprogramm an einem Tag durchgezogen, also Graceland, Sunstudios und nein, das ist kein Solarium, und das Rock’n’Soul Museum, das mit der Geschichte der Musik bei den Wurzeln in der Country- und Bluesmusik anfängt, weiter über Radio und Fernsehen bis in die Gegenwart und auch hier begegnetem einem wieder Namen wie Carter Family, Jimmie Rodgers oder Grand Ole Opry.
Den Abend noch über die berühmte Bealestreet mit den Musikclubs an jeder Ecke bloß hier hört man nicht wie in Nashville Country, sondern vornehmlich Blues und Rock’n’Roll.
Am nächsten morgen dann wieder nach Nashville. Erstmal hoch nach Opryland, denn wie sich herausstellte spielsten die Whites wieder und da dachte ich mir, schreiben wir doch mal den ersten Fanbrief meines Lebens, vielleicht reagieren die drei darauf.
Danach schnell das neue Motelzimmer bezogen und danach das Auto wieder zurück gebracht.
Danach auch schon wieder nach Opryland, es war ja schon 6Uhr und um 7 Uhr ging es los.
Wieder eine super Show, auch wenn ein Act aus der letzten halben Stunde mir so gar nicht gefallen hat, aber dazu gleich.
Die Whites haben auf meinen Brief reagiert und vor der Welthörerschaft erzählt, dass ich auch Musiker bin und mir einen ihrer Songs, den sie zusammen mit Ricky Skaggs, einem Virtuosen auf Gitarre, Mandoline und Banjo und dem Erfolgreichstem aktuellen Bluegrassmusiker gespielt haben gewidmet und alle vier hatten sich kurz mit mir von der Bühne aus unterhalten… wieder großartig.
In der letzten halben Stunde teilten sich Marty Stuart als Host und der 22jährige Hunter Hayes die Bühne.
Ich hatte das Gefühl, das halbe Publikum war nur da, um diesen Jungspund zu sehen der mit Country kaum noch etwas zu tun hat. Er ist nicht schlecht, aber ein Mainstreamrockkonzert aus seinem Auftritt auf der größten Countrybühne der Welt zu spielen, das passt gar nicht. Nachdem Hayes die Bühne verließ, verließen auch die hysterischen Teenager ihre Plätze, so sie überhaupt saßen und verließen sogar den Saal. In meiner Sitzreihe war ich der einzige der noch blieb… wobei mir Marty immer noch besser gefällt.
Danach hieß es dann mit dem Bus zurück zum Motel, also irgendwie finde ich das mit den Öffis in Deutschland besser geregelt…
Am nachsten morgen dann erstmal Wäsche machen und danach in das Johnny Cash Museum. Nachdem ich damit fertig war ging es auch schon fast zur Samstagsopry, mit dem ersten Unwetter, das ich wirklich erleben musste. Klitschnass kam ich an und war auch sehr froh über das Dach über meinem Kopf, denn bisher kennt das Wetter hier für mich nur sengende Hitze oder Platzregen.
Am Sonntag wechselten sich diese Zustände immer wieder ab. Sonntagabend schließlich ein Bluegrassjam mit Intrumenten, die werden in Norddeutschland so gut wie nie gespielt, während es x Instrumentalisten gab, die die einfach so gespielt haben.
Montag dann weiter Nashville unsicher gemacht und abends zu den Time Jumpers, einer hochkarätigen Western-Swing-Band, ein Genre, dass es bei uns gar nicht gibt.
Die Mitglieder der Band allesamt Stars und Mitglieder in allen möglichen Hall of Fames, in der Opry, Instrumentalisten des Jahres seit x Jahren etc…
Und einfach weil es denen Spaß macht spielen die in dieser Band zusammen und zwar jede Woche Montag in einem kleinen 200 Gästelokal, ohne Security mit nur 20$ Eintritt auf 10 Musiker, für die ist das nichts.
Und da ich die Musiker gerne kennenlernen wollte bin ich also während des Aufbaus direkt an die Bühne, wo mir dann gesagt wurde ich könne doch einfach mal Backstage gehen und mich mit denen unterhalten, was ich auch tat.
Und das ist vielleicht ein Gefühl, mit denen über Gott und die Welt zu reden, als würde man sich kennen und als wäre man komplett gleichgestellt, kein Schimmer von Staralüren.
Nach einem super Konzert schließlich zurück ins Motel und am nachsten Tag wieder etwas mehr Sightseeing, diesmal das Ryman Auditorium, eine zum Konzertsaal um funktionierte Kirche, die von 1943 bis 1974 Heimat der Opry war und deswegen heute auch noch die “Mother Church of Country Music” ist.