Nashville: Music City USA

Hallo zusammen,
hier jetzt wahrscheinlich mein letzter Blogeintrag vor meiner Heimreise am Sonntag. Da ich aufgrund eines schlechten WLAN-Signals nur über mobile Daten nach Verbrauch des Highspeeddatenvolumens schreiben kann diesmal wieder ohne Bilder, die reiche ich aber noch nach ;-).

Was ich im letzten Eintrag noch vergessen hatte, bevor ich nach Nashville zurück gefahren bin, habe ich mir vorher noch einen Friedhof in dem Vorort Henderson angesehen, auf dem die restliche Carter-Family begraben liegt, also Maybelle Carter mit ihrem Mann, A.P’s Bruder Ezra, sowie ihre drei Töchter, Anita, Helen und June. June Carter ist die in Deutschland vielleicht noch bekannteste Tochter, da sie in den 60ern Johnny Cash geheiratet hat und mit ihm bis zu ihrem Tod zusammen blieb. Vier Monate nach ihrem Tod starb auch Cash und wurde neben ihr begraben.
Hendersonville ist insgesamt ein Vorort in dem sich die Musiker scheinbar nur so Tummeln, so viele bekannte Namen sprangen mir dort auf dem kurzen Weg zu Johnny’s und June’s Grab ins Auge, Frizzel, Husky, Perkins, Kilgore,… alles Namen, die den meisten Lesern hier nichts sagen werden.

Nun aber weiter in Nashville: am Tag nach dem Ryman war schließlich die Country-Music Hall of Fame an der Reihe. Hier findet man wieder unzählige Artefakte aus der Entwicklung der Countrymusik vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, unter anderem Outfits der Musiker und bei einigen muss ich echt sagen, dass die einen wirklich miesen Geschmack hatten und das kann man nicht alles auf den Zeitgeist schieben… über Instrumente, wie die Gitarre des tuberkulosekrankem, singenden und jodelnden “Father of Country Music” Jimmie Rodgers, der seine Karriere erst nach seiner Diagnose angefangen hat,weil er nicht mehr bei der Eisenbahn arbeiten konnte, gibt ja auch nichts was näher läge als mit einer schweren Lungenerkrankung anzufangen sein Geld mit singen zu verdienen… die Autoharp von Sara Carter, die erster Solidbody E-Gitarre, ein Holzklotz mit der Elektronik, an den die Seitenteile einer Jazzgitarre angebaut wurden, weil es damals nur Jazzgitarren mit Tonabnehmern gab und man den Konstrukteur Les Paul eh wegen seinen Wünschen an die Gitarrenbauer für nicht ganz frisch hielt, aber sein späteres Serienmodel bei Gibson, die Les Paul ist heute eine der beliebtesten Gitarrenbauformen.
Originalsongtexte, auch hier von Jimmie Rodgers, dessen Karriere 1927 begann und 1933 mit seinem Tod endete.
Das Studio von Owen Bradley wird dort ausgestellt, einer der zwei Pioniere, die den Nashville Sound entwickelten, der andere war mein Allzeitlieblingsgitarrist, Chet Atkins.
Zu der Hall of Fame gehört auch noch das in der Music Row gelegene Studio B, in den 50ern von RCA-Victor nach der Unzufriedenheit der Musiker mit den ersten Aufnahmen von Elvis in Nashville in dem als Music Row bekannten Stadtteil eingerichtet wurde.
Die Music Row selbst besteht eigentlich nur aus Studios, Sitzen von Plattenlabeln, Anwaltskanzleien (Ich wette für Urheberrecht) und ab und an mal ein Hotel oder ein Restaurant.
Im Studio B wurden über 35.000 Songs aufgenommen, von denen unzählige auch die Charts stürmten und mit den richtigen Kontakten kann man dort auch heute noch aufnehmen.
Aufgenommen haben dort zum Beispiel, klar Elvis Presley, aber auch Roy Orbison, Hank Snow, Jim Reeves, Waylon Jennings, Willie Nelson, die Everly Brothers, Dolly Parton und unzählige mehr.
Ebenfalls an die Hall of Fame angeschlossen ist die älteste noch arbeitende Letterdruckpresse, die Hatch Show Press, die ich mir den Tag aber noch nicht anschauen konnte, den Freitag dann ein wenig den amerikanischen Mallwahnsinn in den Opry Mills, größtes Outletcenter Tennessees, angeschaut und für was es da alles Outlets gibt, ein Lego Store, sowas hätte ich als kind gebraucht :-D. Dann an einem kleinen Stand im Flur gab es Holzdeko, also riesige Bretter mit Aufschriften, oder auch was mich wirklich verstört hat, eine echte Dornenkrone… Später dann die Freitagabendopry, wenn man schonmal in Opryland ist. Wieder eine super Show und zwei Künstler zeigten mal wieder, dass man auch heute nicht unbedingt mehr braucht als der gute alte Jimmie Rodgers, eine Gitarre und Gesang um das Publikum zu begeistern.
Am Samstag dann die ersten Symptome einer beginnenden Erkältung, kratzen im Hals und Nase geht zu, naja zum Glück habe ich noch meine verschriebenen Kortisonnasentropfen, damit konnte ich das im Schach halten, ist aber auch ein unglücklicher Zustand hier in den Staaten, sengende Hitze draußen, drinnen angenehme Kälte durch Klimaanlagen und vor allem in den Motels gibt es auch gar keine Fenster zum öffnen, das heißt die schöne Luft aus den Klimaanlagen trocknet die Schleimhäute auch schön weiter aus… trotzdem abends dann wieder zur Opry, die klassischen Samstagstermine mussen ja sein. Die laufen ja immerhin seit 1925 durch und werden auch so gezahlt, die 4000 und ein paar zerquetschte Ausstrahlung… und diesmal hatten sie zwei der ältesten Mitglieder im Programm, Jean Shepard (83), eine der ersten Frauen in der Opry Mitglied seit 1955, die vor ihrem Auftritt erstmal einen Witz erzählen musste: “Ich war neulich wegen Verordnungen in der Apotheke, also da wo man in meinem Alter die meiste Zeit zubringt. Vor mir steht eine junge Frau und fragt nach Arsen.
“Sie können doch kein Arsen von mir haben, was wollen sie denn damit machen?”
“Meinen Mann vergiften”
“Nein, das geht wirklich nicht”
Sie holt ein Bild aus ihrer Tasche und zeigt es dem Apotheker, darauf ihr Mann und seine Frau im Bett.
“Ahh wie ich sehe haben Sie eine Verordnung”
Darauf sang sie den ersten Hit einer Frau (Kitty Wells) in dem Genre: “It wasn’t God who made Honky-Tonk Angels” über untreue Männer, die dadurch dafür sorgen, dass es die Frauen ihnen gleich tun, ein Skandal 1952.
Ein Highlight diesen Abend war auf jeden Fall ein Auftritt von Little Jimmy Dickens, Mitglied seit 1948, Jahrgang 1920 und er tritt noch jeden Samstag, wenn er sich gut genug fühlt auf. Und während die gut 10 Jahre jüngere Jean auf die Bühne schlurfte, hatte der gerade einmal 150cm hohe Jimmy noch einen gewissen Schwung im Auf- und Abgang und das in komplettem Bühnenoutfit, aus Strassbesticktem Anzug, Cowboystiefeln, Hut und natürlich Jumbogitarre und das obwohl er den abend noch nicht mal spielen konnte, weil er sich wie er sagte im Kampf mit seiner Frau, einen Finger gebrochen hat, ich schiebe es aber eher auf Osteoporose.
Seine Erklärung dafür, dass er die Gitarre trotzdem dabei hat:
“Ich habe die Gitarre jetzt schon so lange bei mir, die ist quasi ein Teil von mir. Meine Frau meinte auch, du kannst doch gar nicht mehr darauf spielen, warum nimmst du die dann mit, worauf ich nur entgegnete, ich konnte sie noch nie spielen…”
Gesanglich war Dickens mit der Ballade die dann kam nicht ganz so optimal, aber bei 93 Jahren kann man ihn glaube ich gewähren lassen, andere singen immer schon schlechter.
Sonntag dann etwas durch die Parks und zum Nachbau des Panthenons in Athen, leider direkt zur Schließung gekommen, konnte es also nur von außen betrachten. Und schließlich zum Abschluss nochmal zu dem Bluegrassjam, letztes mal in Nashville singen, denn jetzt möchte ich nichts herausfordern wegen der Erkältung.
Am Montag lag ich auch relativ flach und am Dienstag nach einem erneuten Wetterumschwung von regen auf sengende Hitze und dem schleppen meines ganzen Hab und Guts durch Nashville, erst zur Wäscherei dann zum neuen Motel auch wieder. Gestern dann wieder in der Stadt unterwegs gewesen und heute nochmal die Letterpresse ansehen und etwas durch die Stadt.

Montgomery, Memphis und zurück nach Nashville

So zunachst einmal Impressionen meiner Reise durch Virginia, die Blue Ridge Mountains und Georgia:
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In Montgomery schließlich der Besuch am Grabmonument von Hank Williams und seiner ersten Frau Audrey, die obwohl sie sich von ihm scheiden ließ und sogar insgeheim ein zweites Kind von ihm abtreiben ließ, nach seinem Tod durch Alkohol und Morphium die Rechte für das führen des Nachnamens Williams von der zweiten Frau abkaufte und sich neben ihm auch spater begraben ließ, was für ein Miststück…
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In Montgomery selbst dann ein Museum für Hank Williams, in dem man leider keine Fotos machen darf, angefüllt mit allen möglichen Memorabilia und sogar der 1952er babyblaue Cadillac auf dessen Rückbank Williams 1953 auf dem Weg zueinem Conzert verstarb steht dort in einwandfreiem Zustand.
Dort wo im Januar 53 der Trauerzug begann steht heute eine Gedenktafel und eine Lebensgroße Statue. Das war alles zu diesem großen Sohn der Stadt, wobei Montgomery noch viel mehr zu bieten hat, auch gerade wegen des Civil Right Movements, aber da ich schon weiter musste und mein Schwerpunkt auf die Musik gelegt habe ging es dann weiter nach Memphis.
Nach einem kleinen Stopp auf einem Rastplatz in Mississippi erreichte ich dann auch die Geburtsstätte des Rock’n’Roll und hatte mit Mississippi auch meinen Fuß auf den 10 US-Bundesstaat gesetzt, nicht schlecht fur den ersten Besuch finde ich.
In Memphis schließlich das Touristenprogramm an einem Tag durchgezogen, also Graceland, Sunstudios und nein, das ist kein Solarium, und das Rock’n’Soul Museum, das mit der Geschichte der Musik bei den Wurzeln in der Country- und Bluesmusik anfängt, weiter über Radio und Fernsehen bis in die Gegenwart und auch hier begegnetem einem wieder Namen wie Carter Family, Jimmie Rodgers oder Grand Ole Opry.
Den Abend noch über die berühmte Bealestreet mit den Musikclubs an jeder Ecke bloß hier hört man nicht wie in Nashville Country, sondern vornehmlich Blues und Rock’n’Roll.
Am nächsten morgen dann wieder nach Nashville. Erstmal hoch nach Opryland, denn wie sich herausstellte spielsten die Whites wieder und da dachte ich mir, schreiben wir doch mal den ersten Fanbrief meines Lebens, vielleicht reagieren die drei darauf.
Danach schnell das neue Motelzimmer bezogen und danach das Auto wieder zurück gebracht.
Danach auch schon wieder nach Opryland, es war ja schon 6Uhr und um 7 Uhr ging es los.
Wieder eine super Show, auch wenn ein Act aus der letzten halben Stunde mir so gar nicht gefallen hat, aber dazu gleich.
Die Whites haben auf meinen Brief reagiert und vor der Welthörerschaft erzählt, dass ich auch Musiker bin und mir einen ihrer Songs, den sie zusammen mit Ricky Skaggs, einem Virtuosen auf Gitarre, Mandoline und Banjo und dem Erfolgreichstem aktuellen Bluegrassmusiker gespielt haben gewidmet und alle vier hatten sich kurz mit mir von der Bühne aus unterhalten… wieder großartig.
In der letzten halben Stunde teilten sich Marty Stuart als Host und der 22jährige Hunter Hayes die Bühne.
Ich hatte das Gefühl, das halbe Publikum war nur da, um diesen Jungspund zu sehen der mit Country kaum noch etwas zu tun hat. Er ist nicht schlecht, aber ein Mainstreamrockkonzert aus seinem Auftritt auf der größten Countrybühne der Welt zu spielen, das passt gar nicht. Nachdem Hayes die Bühne verließ, verließen auch die hysterischen Teenager ihre Plätze, so sie überhaupt saßen und verließen sogar den Saal. In meiner Sitzreihe war ich der einzige der noch blieb… wobei mir Marty immer noch besser gefällt.
Danach hieß es dann mit dem Bus zurück zum Motel, also irgendwie finde ich das mit den Öffis in Deutschland besser geregelt…
Am nachsten morgen dann erstmal Wäsche machen und danach in das Johnny Cash Museum. Nachdem ich damit fertig war ging es auch schon fast zur Samstagsopry, mit dem ersten Unwetter, das ich wirklich erleben musste. Klitschnass kam ich an und war auch sehr froh über das Dach über meinem Kopf, denn bisher kennt das Wetter hier für mich nur sengende Hitze oder Platzregen.
Am Sonntag wechselten sich diese Zustände immer wieder ab. Sonntagabend schließlich ein Bluegrassjam mit Intrumenten, die werden in Norddeutschland so gut wie nie gespielt, während es x Instrumentalisten gab, die die einfach so gespielt haben.
Montag dann weiter Nashville unsicher gemacht und abends zu den Time Jumpers, einer hochkarätigen Western-Swing-Band, ein Genre, dass es bei uns gar nicht gibt.
Die Mitglieder der Band allesamt Stars und Mitglieder in allen möglichen Hall of Fames, in der Opry, Instrumentalisten des Jahres seit x Jahren etc…
Und einfach weil es denen Spaß macht spielen die in dieser Band zusammen und zwar jede Woche Montag in einem kleinen 200 Gästelokal, ohne Security mit nur 20$ Eintritt auf 10 Musiker, für die ist das nichts.
Und da ich die Musiker gerne kennenlernen wollte bin ich also während des Aufbaus direkt an die Bühne, wo mir dann gesagt wurde ich könne doch einfach mal Backstage gehen und mich mit denen unterhalten, was ich auch tat.
Und das ist vielleicht ein Gefühl, mit denen über Gott und die Welt zu reden, als würde man sich kennen und als wäre man komplett gleichgestellt, kein Schimmer von Staralüren.
Nach einem super Konzert schließlich zurück ins Motel und am nachsten Tag wieder etwas mehr Sightseeing, diesmal das Ryman Auditorium, eine zum Konzertsaal um funktionierte Kirche, die von 1943 bis 1974 Heimat der Opry war und deswegen heute auch noch die “Mother Church of Country Music” ist.
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On the tracks of American music II: Tennessee, Virginia, North und South Carolina, Georgia

Von Bristol VA/TN ging es schließlich weiter nach Virginia, um genauer zu sein in die Hiltons. Dieses Gebiet beinhaltet heute auch das damals so genannte Poor Valley in dem vor mittlerweile 123 Jahren ein gewisser A. P. Carter geboren wurde, der später mit seiner Frau Sara und seiner Schwägerin Maybelle die Carter Family gründete, die schließlich 1927 an den Bristolsessions dem heute sogenannten Big Bang of Country music teilnahmen und damit zusammen mit dem Tuberkulosekranken Jimmie Rodgers die ersten grosen Stars der gerade erst von den Plattenlabeln entdeckten Countrymusik wurden.
Auf dem Weg in die Appalachen ist es segr ruhig und friedlich, eine einsame Gebirgsstraße schlangelt sich langsam die Berge hinauf und man sieht fur Meilen keine Menschenseele, nur einzelne Häuser und, man merkt, man ist in den Südstaaten, alle paar Meilen für die paar Seelen Kirchen.
Es ist eine Aussicht auf unzählige grüne von hohen Bäumen bewachsene Berge, die in der Ferne eher blaulich aussehen, ja die Blue Ridge Mountains sind auch nicht mehr fern.
Oben angekommen erwarten einen auf dem A. P. Carterhighway Straßen, die alle nach Carterfamilysongs benannt sind, wie nach der Wildwood Flower, oder Keep on the sunny side.
Das Carter Family Fold liegt ebenfalls dort und wird von einer Enkelin von A.P. und Sara verwaltet. Dort wird in einem kleinen Auditorium jeden Samstagabend akustische Musik mit Tanz und allem was die Tradition erlaubt veranstaltet. Auserdem wurde die alte Holzhütte von in derA.P. geboren wurde an diese Stelle des Clinch Mountains versetzt, sowie ein kleiner Laden den er eeröffnete nachdem seine Ehe und damit später auch die Carter Family in die Brüche gegangen waren.
Dort traf ich Rita, eine endfünfzigjährige Frau, deren Vater sogar noch in engem Kontakt mit Carter stand und den Abend zuvor der Enkelin seine Hinterlassenschaften übergab.
Nachdem wir uns etwas austauschten machten wir eine Reihe Fotos, die ich hier spater hochladen werde.
Danach ging es für uns beide weiter zu dem Friedhof auf dem A.P. und Sara sowie viele ihrer Nachkommen begraben sind.
Da Rita noch die kleine Kapelle besuchen wollte gingen wir dort hinein und trafen dort auf einen Mann, der mit seiner Tante, eine Cousine von Carter Gospelstücke spielte.
Nachdem Rita ihm erzählte, dass ich auch Gitarre spiele und eine im Auto habe, fragte er mich, ob ich mitspielen mmöchte, da er auch noch nie mit einem Deutschen gespielt habe.
So spielten wir also Gospelstücke und alle waren beeindruckt, woher ich die ganzen Songs kannte, wie Unclouded Day, I Saw The Light, Will the Circle be Unbroken (Ein Carterfamilysong).
Danach wollte Daryl uns noch CDs von sich geben und nahm uns mit zu ihm nach Hause zum Sunnysidedrive.
Dort lebt er mit seiner Frau in einem wunderschönen Hause direkt am Clinch Mountain, vollkommen ungestört.
Dort bat er uns auch direkt etwas zu trinken und zu essen an, glasklaren Quellwasser frisch vom Berg, das beste Wasser, dax ich bisher getrunken habe.
Schließlich, es war viel zu spät fur die Museumseröffnung in Bristol, kam ich zuruck und ging direkt zum nächsten Konzert, das die Eröffnung eigentlich abschließen sollte. Dort auf der Bühne waren unter anderem Martina McBride, die ich Samstag auch in der Opry wiedersehen werde und Carlene Carter, die Tochter von June Carter, der zweiten Ehefrau von Johnny Cash und der Enkelin von Maybelle Carter. Nach dem Konzert kaufte ich noch ihre neue CD und ließ sie mir signieren.
Am nachsten morgen dann weiter nach Georgia. Durch beide Carolinas und die Blue Ridge Mountains auf dem Weg, eine wirklich atemberaubende Strecke.In Savannah Georgia schließlich angekommen, wurde ich mit offenen Armen von der Gretschfamilie empfangen, Fred und Dinah hatte ich ja letztes Jahr in Hamburg schon getroffen, diesmal empfing mich der aus Californienstammende Sohn von Fred’s Cousin, der mich erstmal durch das Bürogebäude führte.
Wie sich später rausstellte hatte Fred ihn extra antanzen lassen, um mir mal etwas auf den Zahn zu fuhlen, damit man mich auch etwas pushen kann.
Nach einem guten essen mit, ich glaube er hieß, Gareth Gretsch ging es nochmal nach Savannah um mir den Hafen und die Innenstadt etwas anzusehen.
Am nächsten morgen also gestern ging es dann quer durch Georgia nach Montgomery, Alabama. Auf dem Weg hielt ich an einer Pfirsichplantage um die berühmten Pfirsiche aus Georgia zu kaufen, wirklich super lecker.
In Montgomery kam ich völlig fertig an. Durchgängige Temperaturen über 30° und stundenlange Autofahrten forderten ihren Tribut, so dass ich nur schnell meine Wäsche wusch, die Opry mit Carlene hörte und dann schlafen ging.
Heute geht es mir ausgeschlafen wieder gut und ich werde gleich das Hank Williams Museum und sein Grab besuchen und mich dann auf den Weg nach Memphis machen.
Photos kommen voraussichtlich heute abend.

On the tracks of American Music – Music City USA und die Grand Ole Opry

First of all thanky you very much to everyone who made my first evening at the Grand Ole Opry such a thrill, thanks to the wonderful staff, thank you mister George Hamilton IV and thanks to all the great acts on the stage especially to the fantastic Whites (Thank you Sharon and Cheryl for recognising me a complete stranger in the audience and smiling at me while I was singing along with your tunes and moreover thank you Sharon for waving me goodbye when the curtain fell :-) ), and thank you Emily West for not only smiling at me but to also for pointing me during the line “I’m in love with a wonderful guy” in Hank Williams Livesick Blues. You and all the others on stage were really great so it was such an honor to see the Opry for the first time live.
But what really made this evening unforgettable were you my dear fellow guest at the Opry such as Betsy and little Kylie. Thank you so very much for your kind words, for taking my autographs though nobody knows me right now in Nashville. You really give me the courage to continue the path I’ve chosen with my music. Thank you very much! :-)
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So weiter für alle daheim in Deutschland: Freitag Nacht bin ich sicher und ziemlich pünktlich in Nashville angekommen, gesehen habe ich auf dem Weg nichts, eine sehr dichte Wolkendecke nahm mir jede Sicht.
Trotzdem war für Unterhaltung gesorgt, da ein kleines Baby mit in meiner Reihe war und von allen beschäftigt werden musste, wobei es bei mir mit am ruhigsten wurde, tja ich kann halt mit Kindern :-D).
Von Nashville aus weiter in ein Motel, da ich den nächsten morgen eigentlich weiter nach Bristol reisen wollte, der Plan wurde verworfen, aber dazu später.
Als ich ankam fühlte ich mich direkt in einen Gangsterfilm versetzt, direkt an der Abfahrt von der Interstate, in der Einflugschneise des Flughafens, Ausblick auf den Parkplatz und die Fastfoodläden an der Interstateabfahrt. Das Zimmer gefühlt 10 Jahre nicht gereinigt worden, die Zimmerschlüsselkarte mit Nummer vom Pizzaboten drauf, damit man auch ja nicht unnötig das Zimmer verlassen muss, ganz praktisch wenn man auf der Flucht ist :-D. Im Zimmer die Anweisung ja keine Wertsachen im Auto, oder im Zimmer zu lassen, je nachdem wo man gerade ist und ein Haustelefon, um unbekannte am Empfang zu melden. Natürlich darf die obligatorische Bibel im Nachtschrank auch nicht fehlen.
Nachdem ich also eine Nacht dort überstanden habe und mich wirklich gewundert habe, dass es nicht geknallt hat am nächsten morgen zur Autovermietung den Wagen holen.
Danach und damit fängt die Umsetzung meines eigentlichen Reiseziels an, wollte ich eigentlich nur Tickets für die Grand Ole Opry kaufen und dann weiter nach Bristol in Virginia und Tennessee. Aber nachdem ich mich auf dem riesigen Gelände des Resort, der Mall und allem mehrfach verlaufen hatte, also zu spat in Bristol angekommen wäre und der Cast für die Samstagabendsendung mich dann doch angesprochen hatte und ich die VIP-Backstagetour noch direkt vor der Show machen konnte, entschied ich mich spontan zu bleiben. 20140802_124939
Nachdem ich die Tickets hatte und mir den Opryshop angesehen habe dann kurz in die Stadt um mich für die Zukunft einzukleiden. Ich musste auch gar nicht erst suchen, direkt am Broadway fand sich so viel zum gucken an.
Und nicht nur Geschäfte: Nashville wäre nicht bekannt als “Music City USA” ohne Musik. Dort am Broadway standen dicht an dicht Musikkneipen und Geschäfte, aus jeder Kneipe drang Livemusik von Contrybands und die Straßenseiten wurden von Straßenmusikern gesäumt.
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Neben Läden wie dem legendären Ernest-Tubb-Record-Shop und dem Hauptgeschäft des Opryshops, bei dem ich das oben zu bewundernde Hemd habe, gab es auch unzählige Stiefelgeschäfte, die mit Rabatten nur so um sich warfen, ich habe mich letztlich für die Variante Kauf ein Paar bekomme drei entschieden, somit sollte ich erstmal genug Stiefel haben.
Danach wieder zurück und an der Information fragen ob man die eigene Gitarre mit hinter die Bühne nehmen darf für das abschließende Photo, worauf keiner eine Antwort wusste, scheint das erste mal gewesen zu sein, es wurde mir aber möglich gemacht und hinter der Bühne zu sein und all die Musiker dort zu sehen die man sonst nur von YouTube oder von ihren Alben her kennt, unglaublich.
Unsere Gruppe traf sogar auf George Hamilton IV (Mitglied der Opry seit 1960) und er unterhielt sich mit uns und besonders mit mir und wünschte mir alles Gute und, dass er mich auch auf dieser Bühne spielen sieht.
Auf der Bühne schließlich den Musikern noch beim Stimmen zugesehen und wie die letzten Vorbereitungen für das Konzert getroffen wurden. 20140802_19002820140802_190044
Schließlich die Eröffnung der Opry mit einer Fiddlenumner und den Grand-Ole-Opry-Squaredancern.
Noch warteten wir auf die Photographin für das Backstagephoto als unser Guide schon meinte, dass ich meine Gitarre schon rausholen könne, als Jeannie Seely schon auf die Buhne als Host des ersten Parts trat und ihren ersten Song spielte. Ich hatte eine Gitarre in der Hand, es wurde Musik gemacht, also tat ich das was ich immer auf einer Bühne tue ich spiele mit. Es hat also keiner außerhalb der Backstagetour mitbekommen, aber insgeheim hatte ich so also mein Grand Ole Opry Debut.
Danach durfte ich die Gitarre mit in den Zuschauerraum nehmen, was mir natürlich die Aufmerksamkeit aller um mich herum einbrachte, so dass ich viel Werbung in eigener Sache machen konnte und sogar Autogramme in der Opry geben durfte, so dass ich mich wirklich wie ein Countrystar fühlen konnte.
Da ich einen Platz auf dem Hauptflur hatte stand es mir frei nach vorne zur Bühne zu gehen für Fotos, was ich natürlich gerade wenn mir die Interpreten und oder die Songs gefielen auch tat, also im Prinzip stand ich die meiste Zeit vorne, da es wirklich eine ausgezeichnete Auswahl an Interpreten war.
Besonders begeistert war ich von dem Part der von den Whites moderiert wurde. Der erste Song von Vater Buck am Klavier gespielt und von Sharon und Cheryl mit Gitarre und Bass sowie mit Backgroundvocals begleitet machte die beiden Schwestern auf mich aufmerksam, weil ich den alten Bob Wills’ Klassiker San Antonio Rose mitsang während ich vorne für die Photos war. Beide lächelten mir freudig zu und taten dies auch wieder als sie ihren Show Part mit dem Klassiker und Evergreen Kwleep on the sunny side beendeten. Sharon ließ es sich nicht nehmen mir sogar zum Abschied zu winken, als der Vorhang schon so tief stand, dass nur noch ich die Bühne einsehen konnte.
Ebenfalls in dem Whitespart zu Gast war Emily West, die unter anderem den Signaturesong von Hank Williams Sr. den Lovesick Blues sang auch dort konnte ich es mir nicht verkneifen mitzusingem, während ich am knipsen war, was sie dazu brachte, während sie sang: “I’m in love, I’m in love with a wonderful guy” an mein Ende der Bühne zu kommen und auf mich zu zeigen.
Alles in allem ein unglaublicher Abend und ich hoffe es eines Tages tatsächlich auf die Bühne als Performer zu schaffen, wobei der Süden der USA scheinbar wirklich ein guter Ort ist um das in die Wege zu leiten.
Nach der Opry dann Aufbruch Richtung Osten.
Bin mittlerweile im Motel in Bristol und mache mein Programm erstmal fertig, später mehr dazu.
Liebe Grüße,
Felix
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